VOF: Kein Ausschluss vorbefasster Bieter bei Ausgleich des Wissensvorsprungs (OLG München, 25.07.2013, Verg 7/13)

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Ein Bieter, der wegen seiner früheren Tätigkeit für den öffentlichen Auftraggeber Wissensvorsprünge gegenüber Mitbewerbern eines späteren Vergabeverfahrens hat, muss nicht ausgeschlossen werden, wenn der Auftraggeber die Wissensvorsprünge in diesem späteren Vergabeverfahren ausgleicht. Dies hat das OLG München mit Beschluss vom 25.07.2013 (Verg 7/13) entschieden. Wissensvorsprung aufgrund Vorbefassung In einem Vergabeverfahren nach der VOF schrieb ein […]

Europaweite Vergabe auch bei Unterschreiten des Schwellenwerts (KG Berlin, 24.10.2013, Verg 11/13)

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Liegt die Schätzung des Auftragswerts oberhalb des Schwellenwerts, während das für den Zuschlag ausgewählte Angebot den Schwellenwert deutlich unterschreitet, ist der Auftrag gleichwohl nach den Vorschriften für europaweite Vergabeverfahren auszuschreiben. Dies hat der Vergabesenat des KG Berlin mit Beschluss vom 24.10.2013 entschieden. Schätzung nur Anhaltspunkt Dies ergibt sich zum einen daraus, dass eine im Voraus […]

Möglichkeit zur Vor-Ort-Einsichtnahme in Vergabeunterlagen reicht nicht aus (OLG Düsseldorf, 13.11.2013, VII-Verg 19/13)

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Öffentliche Auftraggeber müssen Bietern sämtliche auftragsbezogenen Vergabeunterlagen von Beginn an zur Verfügung stellen. Behält ein Auftraggeber Teile der Vergabeunterlagen bei sich, reicht dies für eine Bekanntgabe der Vergabeunterlagen nicht aus, selbst wenn er den Bietern gestattet, diese Unterlagen vor Ort einzusehen. Dies hat der Vergabesenat des OLG Düsseldorf (13.11.2013, VII-Verg 19/13) klargestellt.  Umfassende Information über […]

Kein zwingender Ausschluss bei Kenntnis von Konkurrenzangebot (OLG München, 14.03.2013, Verg 32/12)

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Kennt ein Bieter Inhalte aus dem Angebot eines Konkurrenten, bedeutet dies nicht den automatischen Ausschluss aus einem laufenden Vergabeverfahren (OLG München, 14.03.2013, Verg 32/12). Kenntnis nach Angebotsabgabe unschädlich Ein Bieter wies die Vergabestelle zwischen dem Ablauf der Angebotsfrist und der Bekanntgabe der Zuschlagsentscheidung auf Fehler in dem Angebot eines Konkurrenten hin. Woher er Teile des […]

Bieter können Auftragssperre erst bei konkretem Ausschluss angreifen (OLG Köln, 17.04.2013, 11 W 20/13)

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Teilt ein Auftraggeber einem Bieter mit, dass er ihn wegen eines Fehlverhaltens von künftigen Vergabeverfahren ausschließen werde, kann der Bieter hiergegen noch nicht vorgehen. Erst wenn der Auftraggeber ihn von einem konkreten Vergabeverfahren ausschließt, ist ein gerichtlicher Angriff der Entscheidung möglich (OLG Köln 17.04.2013, 11 W 20/13).  Abwarten bis zu konkretem Ausschluss In dem entschiedenen […]

EuGH entscheidet über Tariftreue- und Vergabegesetz NRW (VK Arnsberg, VK 18/13)

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Lange wurde es kritisiert, nun ist es soweit: Das Tariftreue- und Vergabegesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (TVgG NRW) wurde dem EuGH vorgelegt. VK Arnsberg legt unmittelbar vor Die Vergabekammer Arnsberg hat ein Vergabenachprüfungsverfahren bezüglich eines Auftrags der Stadt Dortmund für elektronische Archivierungsleistungen ausgesetzt und – ohne Umweg über das zweitinstanzlich zuständige OLG Düsseldorf – unmittelbar den […]

Nachforderung fehlender Nachweise zulässig (EuGH, 10.10.2013, Rs. C-336/12)

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Fehlen einem Angebot einzelne einzureichende Nachweise, darf der öffentliche Auftraggeber den Bieter zur Nachreichung auffordern, ohne dass dies gegen das Gleichbehandlungsgebot verstößt (EuGH, 10.10.2013, Rs. C-336/12).  Gleichbehandlung muss gewahrt bleiben Voraussetzung für die Nachforderung ist aber, dass der Nachweis – hier eine Bilanz – nicht zwingend bei Angebotsabgabe einzureichen war und dass er erkennbar schon […]

Auftraggeber dürfen Rügefristen nicht verkürzen (OLG Düsseldorf, 19.06.2013, VII-Verg 8/13)

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Die gesetzlichen Fristen für die Rüge von Vergaberechtsverstößen sind zwingend. Auftraggeber dürfen die Anforderungen nicht eigenmächtig verschärfen, indem sie Bietern kürzere Rügefristen vorgeben (OLG Düsseldorf, 19.06.2013, VII-Verg 8/13). Feste Rügefristen sind unzulässig Vielfach finden sich in EU-Bekanntmachungen unter der Ziffer „VI.4.2 – Einlegung von Rechtsbehelfen“ Hinweise zu den Rügefristen nach § 107 Abs. 3 S. […]

Arbeitnehmer muss sich Signaturkarte besorgen (BAG, 25.09.2013, 10 AZR 270/12)

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Führt ein öffentlicher Auftraggeber seine Vergabeverfahren ausschließlich als e-Vergabe durch, darf er von seinen Verwaltungsangestellten die Beantragung einer Signaturkarte verlangen. Dies entschied das Bundesarbeitsgericht (BAG) mit Urteil vom 25.09.2013 (10 AZR 270/12). Signaturkarte für e-Vergabe erforderlich Die Behörde veröffentlicht ihre Ausschreibungen ausschließlich auf der e-Vergabeplattform des Bundes. Zur Nutzung der Plattform ist eine qualifizierte elektronische […]

Bekanntgabe aller Wertungskriterien mit Gewichtung zwingend (OLG Düsseldorf, 19.06.2013, VII-Verg 8/13)

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Hat ein Auftraggeber Zuschlagskriterien, Gewichtungsregeln oder Bewertungsmatrizen aufgestellt, muss er diese den Bietern vollständig offenlegen. Es reicht nicht, die Zuschlagskriterien  zu benennen. Bieter müssen auch die hierzu aufgestellten Unterkriterien und den Rechenweg für die Punktverteilung kennen, damit ein transparentes Verfahren und die Chancengleichheit der Bieter gewährleistet sind. Detaillierte Bekanntgabe aller Kriterien In einer Ausschreibung von […]